Meeresküstenbatterie in Dueodde/Dänemark

Die dänische Insel Bornholm wurde im Zweiten Weltkrieg am 10. April 1940 von der deutschen Wehrmacht besetzt, einen Tag nach dem restlichen Dänemark.

Die Organisation Todt plante, in Zusammenarbeit mit der Marine, eine Kanonenbatterie an der Südküste errichten. Diese sollte aus vier Stellungen bestehen, die jeweils mit 38cm Schiffsgeschützen bestückt werden sollten. Ein Geschützturm kam auf ein Gesamtgewicht von 540 Tonnen und 86 Mann hätten dort ihren Dienst getan.

Im Laufe des Jahres 1941 kamen die Bauarbeiten ins Stocken, andere Stellungen auf dem Festland bekamen Vorrang, so wurde nur nach an zwei Stellungen weitergebaut. Im April wurde die komplette Bautruppe nach Norwegen abgezogen und die Stellungen nie fertiggestellt.

Weiterführende Infos sowie historische Bilder gibt es hier.

Die beiden Ruinen können heute ohne Einschränkung besichtigt und begangen werden Die Anlage befindet sich in unmittelbarer Nähe des ‚Cold War Museums‘, dass man in diesem Zuge gleich mit besichtigen kann.

Die südliche Stellung ‚G3‘ ist sogar ausgeschildert und es gibt Parkmöglichkeiten. Die nördliche, und zum Teil etwas eingewachsene Stellung ‚G4‘ ist nicht ausgeschildert, erreicht man aber bequem von der kleinen Landstraße aus.

Kanonenstellung G3

Kanonenstellung G4

Luftschutzanlage unter den ‚Sieben Zeilen‘

Ende April war ich mal wieder im Untergrund Nürnbergs unterwegs. Der Verein Nürnberger Felsengänge hatte eine Sonderführung im Angebot. Diesmal startete die Tour im Pellerhof und führte dann zum Webersplatz, wo sich der Einstieg in die ehemaligen Luftschutzkeller unterhalb der Sieben Zeilen befindet, die ab 1941 dort angelegt wurden. Für den Ausbau der Stollen wurden auch ‚Zwangsarbeiter‘ eingesetzt, die für die Arbeiten von dem Lagergelände am Reichsparteitagsgelände herangebracht wurden. Hier der Originaltext der Veranstaltung:

EIN BITTERES ENDE UND EIN NEUER ANFANG
– Das Kriegsende in Nürnberg und in Deutschland –
Kriegsende – die alte Ordnung zusammengebrochen, eine neue Ordnung noch im Entstehen. Menschen auf der Suche nach Essen, Wohnraum und Brennmaterial. Menschen auf dem Weg ins Ungewisse nach Gefangenschaft, Vertreibung, Flucht oder Kampf, aber auch unterwegs in eine neue Zukunft. Ein neues Leben auf den Trümmern des alten aufzubauen, stellte die Menschen vor schier unlösbare Herausforderungen. Wir geben Ihnen in den ehemaligen Luftschutzräumen unter den Sieben Zeilen einen Einblick in diese unruhige Zeit des Neubeginns.

Vielen Dank an den Verein – es war wieder ein sehr interessanter Einblick in die Nürnberger Geschichte!

Strafanstalt am Holzweiher und Trümmerbahn

Der Holzweiher im Forsthof bei Nürnberg ist nach dem Krieg durch die Aufstauung des Fischbachs entstanden. Nur Unweit davon befand sich bis Anfang der 1970er Jahre eine Strafanstalt die dort Anfang der 1950er Jahre eingerichtet wurde. Die Häftlinge mussten tagsüber in einer Baumschule, in der Fischzucht, Tierzucht oder als Waldarbeiter arbeiten. Das Gebäude und das Gelände ist heute Teil der Bayerischen Staatsforsten und war bis vor kurzem mit einem Zaun umzäunt.

Ein genaues Baujahr des Gebäudes konnte ich leider bislang nicht in Erfahrung bringen. Interessant wäre auch die Information, ob das Gebäude bereits in den 1940er Jahren existent war und eventuell im Zusammenhang mit dem in der Nähe befindlichen Kriegsgefangenenlager ‚Russenwiese‘ stand.
Mehr Infos über die Strafanstalt

Etwas weiter südlich befindet sich noch ein Ort den mal als ‚historisch‘ betrachten kann: Reste der alten Trümmerbahn, auch ‚Mollbahn‘ genannt. Durch Bombenangriffe die eigentlich ein anderes Ziel treffen sollten, wurde das Gelände im 2. Weltkrieg zu einem zerstörten Brachland dass nach dem Krieg wieder aufgeforstet wurde.
Nachdem der Platz am ‚Silberbuck‘ und ‚Föhrenbuck‘ nicht mehr ausreichten den Schutt aus der zerstörten Stadt aufzunehmen, wurden im Forsthof Schmalspurschienen verlegt, die den Schutt auf das Gelände brachten und ‚möglichst gleichmäßig und unauffällig‘ verteilt. Die Trümmerbahn fuhr zwischen 1946 und 1950.
Danach wurden die Gleise wieder demontiert und das Gelände renaturiert. Etwas abseits der Wege findet man auch heute noch die aufgeschütteten Erdwälle und die ehemaligen Trassenführungen.
Mehr Infos über die Trümmerbahn