Seit Juli 2021 ist die die Interimsausstellung in der großen Ausstellungshalle in der Kongresshalle geöffnet. Sie soll die Zeit bis zur Neueröffnung überbrücken. In 10 Stationen werden verschiedene Facetten von Nürnberg als Ort der Reichsparteitage dargestellt. Mehr Infos über die Ausstellung gibt es hier.
Der Neueröffnung des Dokuzentrums ist für Ende 2023 geplant. Über den aktuellen Stand des Umbaus kann man sich hier informieren.
Ich hab dann natürlich zusätzlich die Gelegenheit genutzt mich im Innenhof der Kongresshalle umzusehen.
Ende 2019 bekam ich eine Mail eines Nürnberger Bürgers, der mir Aufnahmen aus dem Inneren des Doggerstollen aus dem Jahre 1976 anbot. Herr E. war damals mit einem Kollegen in den schon vermauerten Eingang E, bzw. in einen darüber liegenden Schacht eingestiegen. Mit einer Strickleiter gelangten sie in den Gang hinter Eingang E.
Um die Gänge auszuleuchten, verwendeten sie zum Teil eine Autobatterie um Strom für ihre Strahler zu bekommen. Insgesamt dreimal durchforsteten sie die ausgebauten und auch die zum Teil noch nicht ausgebauten Stollen des Doggerwerks – dabei entstanden diese einmaligen Fotos.
Herr E. konnte sich noch ziemlich gut an das – nicht ganz ungefährliche – Abenteuer erinnern und so konnten die meisten der Fotos zumindest ungefähr im Stollensystem von dem Hobbyfotografen verortet werden. Dennoch sind die Ortsangaben natürlich nicht verbindlich.
Ich möchte mich in diesem Zuge noch einmal ganz herzlich bei Herrn E. für den sehr netten und entgegenkommenden Kontakt und natürlich für die Überlassung der einmaligen Aufnahmen bedanken!
Leider nicht mehr verortbare und nicht mehr vorhandene Betonfundamente (evtl. zu Seilbahn gehörig).
Eingang E
Der ‚Zugang‘
Srickleiter um in das Innere des Stollen zu gelangen.
Oberhalb des Eingang E befand sich der Einstieg in den Stollen.
Herabgestürzte Steinbrocken
Eingestürzte Decke
‚Stalagmit‘
Herabgestürzte Steinbrocken
Aufnahmen in den Verbindungsgängen hinter Stolleneingang F, zum Teil eingestürzt.
Fundament für eine Maschine?
Aufnahmen in den Stollen hinter Eingang E, zum Teil ausgebaut.
Stollengänge, vermutlich die ausgebauten Gänge von Eingang H in südöstliche Richtung.
Bohrlöcher
Hier noch eine Aufnahmen, allerdings nicht klar verortbar.
Doggerwerk/Doggerstollen Baujahr: 1944/45 An der Hunnenschlucht/Ecke Südring Happburg Wikipedia
Die Bauarbeiten an den unterirdischen Stollen mit dem Tarnnamen ‚Esche1‘ an der Houbirg begann im Mai 1944 und waren mit Kriegsende noch lange nicht abgeschlossen. Auf insgesamt 120.000qm sollten BMW-Flugzeugmotoren Model 801 gefertigt werden.
Die Häftlinge mussten vom Lager in Hersbruck ca. 5km zu Fuß zur Baustelle gelangen – das Baumaterial wurde mit einer eigenen Bahn von Pommelsbrunn aus zum Ort gebracht. Im Mai 1945 hatten die Stollen eine Länge von ca. 4 Kilometern erreicht, was ungefähr 15% der geplanten Fläche entsprach.
Nach dem Krieg wurden die Zugänge der Anlage geschlossen und der Berg renaturiert. Einige Stollen mussten aus Sicherheitsgründen mit Beton ausgefüllt werden nachdem es auch zu Bergrutschen und Einbrüchen kam. Insgesamt gibt es acht Stolleneingänge die durch Buchstaben gekennzeichnet sind, Nur durch den Eingang ‚F‘ ist es heute möglich in die Anlage zu gelangen. Der Eingang ist allerdings aus Sicherheitsgründen mit einer Stahltür gesichert.
Unterhalb des Stolleneingangs ‚H‘ befinden sich noch Fundamente der Seilbahn.
Am Fuße der Hunnenschlucht, in unmittelbarer Nähe des Kriegerdenkmals, befindet sich heute ein öffentlich zugänglicher Gedenkort, der über die Arbeiten im Doggerstollen informiert.