BAHNHOF NÜRNBERG-MÄRZFELD

BAHNHOF NÜRNBERG-MÄRZFELD (1937-1939)
Thomas-Mann-Straße
Heute: Stillgelegt | Nur die Unterführung unter den Gleisen zugänglich

Der nie vollständig ausgeführte Bahnhof Märzfeld im heutigen Nürnberger Stadtteil Langwasser, wurde 1938 in Betrieb genommen. Er diente ursprünglich zur Aufnahme der Gäste, bzw. Teilnehmer der Reichsparteitage, da der Bahnhof in unmittelbarer Nähe zu den Baracken-, und Zeltlagern der teilneihmenden NS-Organisationen errichtet wurde.


Den damaligen Bahnhof erreichte man durch zwei Zugangstunnel. Der nördliche Tunnel dient bis heute als Unterführung durch die Gleisanlagen, die direkten Zugänge sind mittlerweile allerdings zugemauert oder mit Gittern verschlossen. Der südliche Zugang ist komplett zugemauert.

Nach Kriegsbeginn 1939 und der Einstellung der Reichsparteitage änderte sich die Funktion des Bahnhofs. Nun diente dieser hauptsächlich zum An- und Abtransport von Kriegsgefangenen, die nun auf dem ehemaligen Lagergelände  untergebracht wurden (heutiger Stadtteil Langwasser).

Zwischen dem 29.11.1941 und dem 25.04.1942 wurden hier über 2.000 jüdische Menschen in mehreren Transporten aus Nürnberg und Umgebung in Arbeits- und Vernichtungslager gebracht. Lediglich 72 Menschen überlebten den Holocaust.
Verantwortlich für die Deportationen war der Nürnberger Polizeipräsident SS-Brigadeführer Dr. Benno Martin.

Erst 1957 wurde die Station in ‚Bahnhof Langwasser‘ umbenannt und 1988 der Personenverkehr an diesem Standort eingestellt. Eine Infotafel des Informationsystem-Reichsparteitagsgelände ist ca. 2006 am Nordtunnel zum Gedenken an die Opfer angebracht worden.


Foto-Update 2/2020