Kalter Krieg: Sonderwaffenlager bei Kitzingen

Das ehemalige Sonderwaffenlager Kitzingen SAS Kaltensondheim
(SAS=Special Ammunition Storage)
Ab 1953 wurden in der Bundesrepublik von der US Army ca. 100 Sonderwaffenlager zur Aufbewahrung von Nuklearwaffen errichtet. In Kaltensondheim lagerten zunächst atomare Gefechtsköpfe für die Kurzstreckenraketen Corporal und Honest John. Später kamen Atomgranaten für die Panzerhaubitze M 109 hinzu. Auf dem Gelände befindet sich das Hauptgebäude mit Wachturm, zwei weiteren Gebäuden sowie zwei Bunker. Anfang der 1990er Jahre nach Abzug der US Soldaten wurde das Sonderlager wieder geschlossen.

Der Neutorturmbunker

Neutormauer 1, 90401 Nürnberg
Baujahr: 1941/42
Fläche: 176qm
Höhe: 5,50m
Fassungsvermögen: 323 Personen

Sonderführung der Nürnberger Unterwelten, Januar 2023

Der Bunker unter dem im 16. Jahrhundert errichteten Neutorturm, bzw. der angrenzenden Bastion von 1564 wurde 1941/42 zu einem kleinen Bunker ausgebaut. Lüftungs-, und Toilettenanlagen wurden eingebaut und boten 323 Menschen Zuflucht vor den Bombenangriffen der Alliierten. Der Bunker wurde auch mit der Arbeitskraft von Zwangsarbeitern errichtet, denen es zumeist untersagt war, bei Bombenangriffen Luftschutzanlagen zu betreten.


Der ursprüngliche Eingang zu dem unterirdischen Bauwerk befindet sich direkt am Neutorturm. In der Nachkriegszeit wurde im Burggraben ein neuer Eingang geschaffen, bei dem auch die Sonderführung der Nürnberger Unterwelten startete. 1995 wurde der Bunker bereits schon einmal der Öffentlichkeit zum ’50. Jahrestag der schweren Bombardierung am 02.01.1945 zugänglich gemacht. Einige Relikte dieser Ausstellung befinden sich noch heute in den Räumlichkeiten. In der Führung ging man auch ausführlich auf die Geschichte des Bomberkriegs von den Anfängen bis zu den heutigen Drohnenkriegen ein.

Der nach dem Krieg neugeschaffenene Eingangsbereich mit dem ersten Schutzraum

Zeitgenössische Wandbeschriftungen

Reste der Toilettenanlage

Reste der Lüftungsanlage

Weitere Räumlichkeiten und Relikte der Ausstellung von 1995

Treppenaufgang zum eigentlichen Eingang in den Bunker (rechts)

Meeresküstenbatterie in Dueodde/Dänemark

Die dänische Insel Bornholm wurde im Zweiten Weltkrieg am 10. April 1940 von der deutschen Wehrmacht besetzt, einen Tag nach dem restlichen Dänemark.

Die Organisation Todt plante, in Zusammenarbeit mit der Marine, eine Kanonenbatterie an der Südküste errichten. Diese sollte aus vier Stellungen bestehen, die jeweils mit 38cm Schiffsgeschützen bestückt werden sollten. Ein Geschützturm kam auf ein Gesamtgewicht von 540 Tonnen und 86 Mann hätten dort ihren Dienst getan.

Im Laufe des Jahres 1941 kamen die Bauarbeiten ins Stocken, andere Stellungen auf dem Festland bekamen Vorrang, so wurde nur nach an zwei Stellungen weitergebaut. Im April wurde die komplette Bautruppe nach Norwegen abgezogen und die Stellungen nie fertiggestellt.

Weiterführende Infos sowie historische Bilder gibt es hier.

Die beiden Ruinen können heute ohne Einschränkung besichtigt und begangen werden Die Anlage befindet sich in unmittelbarer Nähe des ‚Cold War Museums‘, dass man in diesem Zuge gleich mit besichtigen kann.

Die südliche Stellung ‚G3‘ ist sogar ausgeschildert und es gibt Parkmöglichkeiten. Die nördliche, und zum Teil etwas eingewachsene Stellung ‚G4‘ ist nicht ausgeschildert, erreicht man aber bequem von der kleinen Landstraße aus.

Kanonenstellung G3

Kanonenstellung G4