Der Neutorturmbunker

Neutormauer 1, 90401 Nürnberg
Baujahr: 1941/42
Fläche: 176qm
Höhe: 5,50m
Fassungsvermögen: 323 Personen

Sonderführung der Nürnberger Unterwelten, Januar 2023

Der Bunker unter dem im 16. Jahrhundert errichteten Neutorturm, bzw. der angrenzenden Bastion von 1564 wurde 1941/42 zu einem kleinen Bunker ausgebaut. Lüftungs-, und Toilettenanlagen wurden eingebaut und boten 323 Menschen Zuflucht vor den Bombenangriffen der Alliierten. Der Bunker wurde auch mit der Arbeitskraft von Zwangsarbeitern errichtet, denen es zumeist untersagt war, bei Bombenangriffen Luftschutzanlagen zu betreten.


Der ursprüngliche Eingang zu dem unterirdischen Bauwerk befindet sich direkt am Neutorturm. In der Nachkriegszeit wurde im Burggraben ein neuer Eingang geschaffen, bei dem auch die Sonderführung der Nürnberger Unterwelten startete. 1995 wurde der Bunker bereits schon einmal der Öffentlichkeit zum ’50. Jahrestag der schweren Bombardierung am 02.01.1945 zugänglich gemacht. Einige Relikte dieser Ausstellung befinden sich noch heute in den Räumlichkeiten. In der Führung ging man auch ausführlich auf die Geschichte des Bomberkriegs von den Anfängen bis zu den heutigen Drohnenkriegen ein.

Der nach dem Krieg neugeschaffenene Eingangsbereich mit dem ersten Schutzraum

Zeitgenössische Wandbeschriftungen

Reste der Toilettenanlage

Reste der Lüftungsanlage

Weitere Räumlichkeiten und Relikte der Ausstellung von 1995

Treppenaufgang zum eigentlichen Eingang in den Bunker (rechts)

Die ‚Kleine Reichskanzlei‘ in Bischofswiesen

Unweit von Berchtesgaden und dem Obersalzberg entstand 1936 bis 1937 im Bischofswiesener Stadtteil Stanggaß die ‚Reichskanzlei Dienststelle Berchtesgaden‘. Die Dienststelle fungiert während des Aufenthaltes Adolf Hitlers als Regierungssitz. Etwa 125 Gesetze und Verordnungen wurden in den Räulichkeiten verfasst. Eine ca. 500m langer runterirdischer Bunker führt zu den nahegelegenen Gleisen.

Von 1945-1995 waren die Gebäude der US-Army unterstellt, danach gelangten sie in Privatbesitz. Heute befinden sich dort Wohnungen. Ein großes Schild erinnert am Eingang in das Grunstück an die Geschichte der ehemaligen Reichskanzlei. Über dem Eingang thront noch heute ein Reichsadler mit entnazifizierten Lorbeerkranz in den Krallen.

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Youttube Link mit Innenaufnahmen

Die Aufschrift ‚Kanzlerhaus‘ und der Brunnen waren bei dieser alten Postkarte noch nicht vorhanden.

Obersalzberg: Der Koksbunker

Nördlich der Obersalzbergstraße, nur wenige hundert Meter vom Berghof entfernt, entstand 1940 ein riesiger Kohlebunker, der 3.500 Tonnen Kohle fassen konnte. Oben an der Landstraße wurde der Bunker mit Kohle befüllt. In sechs mit Holztüren verschlossenen ‚Garagen‘ die sich unten befanden wurden kleine LKWs dann durch in der Decke befindliche Schächte beladen.

Das Gebäude ist heute noch in einem ähnlichen Zustand wie 1945, allerdings ist das Dach ist in einem sehr schlechten Bauzustand das auch aus Sicherheitsgründen abgezäunt und abgesperrt ist. Auch in den ‚Befüllungsräumen‘ nagt der Zahn der Zeit und zerstört die Bausubstanz.