Ehrenhalle am Luitpoldhain (1929/30)

Luitpoldhain/ An der Ehrenhalle

Die Ehrenhalle am Luitpoldhain wurde zum Gedenken an die Gefallenen des 1. Weltkriegs 1930 von Oberbürgermeister Hermann Luppe eingeweiht. Die Nationalsozialisten nutzten den Luitpoldhain und die Ehrenhalle für ihre Inszenierung des Totenkults für die Gefallenen des 9. November 1923, dem Hitlerputsch.


(Foto: Bundesarchiv, Bild 183-1987-0410-501 / CC-BY-SA [CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)%5D, via Wikimedia Commons)

Damals kamen 16 Putschisten aus den eigenen Reihen ums Leben. Hitler veranstaltete während der Nürnberger Reichsparteitage einen feierlichen, pseudoreligiösen Totenkult bei dem an der Ehrenhalle u. a. Kränze niedergelegt wurden (Luitpoldarena). Nach 1945 dient die Ehrenhalle wieder dem Gedenken an die Gefallenen des 1. und auch des 2. Weltkriegs. Zum Volkstrauertag findet hier jährlich eine Gedenkveranstaltung statt.

Zwangsarbeiter-Denkmal (2007)

Am Plärrer, U-Bahnhof Plärrer

62 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in Nürnberg ein Denkmal für die ca. 100.000 Zwangsarbeiter eingeweiht, die zwischen 1939 und 1945 in der fränkischen Metropole arbeiten mussten. Bereits vor 20 Jahren wurde vom Stadtrat beschlossen ein Denkmal zu errichten. Dennoch dauerte es noch bis zum Jahre 2000 bis sich besonders der ehemalige Zwangsarbeiter Rob Zweerman für die Errichtung des Denkmals einsetzte.

Mindestens 100.000 Zwangsarbeiter aus über 40 Ländern waren bei ca.  150 Nürnberger Firmen beschäftigt. Etwa 5.900 Zwangsarbeiter mussten aufgrund der zum Teil sehr schlechten Lebensumstände Ihr Leben lassen.

Die Zwangsarbeiter waren zumeist in den Rüstungsunternehmen ihre Arbeit verrichten, wurden aber auch im Einzelhandel oder bei der Stadt Nürnberg verwendet. Nicht selten mussten Zwangsarbeiter nach Bombenangriffen, bei denen sie selbst oft ohne Schutz ausgeliefert waren, die Trümmer beseitigen oder Blindgänger entschärfen. Mit der gemeinsamen Entschädigungs-initiative von Staat und Wirtschaft wurden die letzten noch lebenden Zwangsarbeiter im Jahre 2006 entschädigt.

2005 gewann Prof. Hermann Pitz die Ausschreibung den von der Stadt Nürnberg ausgeschriebenen Wettbewerb mit seinem Entwurf „Transit“. Über 3.000 Aluminium-Männchen halten sich symbolisch an den Händen. Das Denkmal ist sowohl überirdisch, als auch unterirdisch zu betrachten. Das Denkmal kostete 50.000 Euro. Der Standort Plärrer wurde deswegen gewählt, weil sich damals am sog. Plärrer-Automat, einem Straßenbahn-Wartehäuschen, die Zwangsarbeiter für Informations- und Warenaustausch trafen. Der Plärrer-Automat wurde nach dem Krieg abgerissen weil er der neuen Verkehrsführung Rechnung tragen musste.

Weiterführende Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Zwangsarbeiter-Mahnmal_%E2%80%9ETransit%E2%80%9C

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Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenhausen (1936/37)

Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenhausen, Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Straße der Nationen 22, 16515 Oranienburg

Geschichte und Fakten:
Schon bald nach Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurden im Deutschen Reich sog. Wilde Konzentrationslager errichtet. Arbeitslager, in denen dem Regime unerwünschte Personen eingesperrt wurden. So ein wildes KZ existierte auch in Oranienburg.
Das Nachfolge-KZ-Sachsenhausen wurde zwischen 1936 und 1937 hauptsächlich durch Häftlinge des KZs Esterwegen errichtet und bestand aus 51 fächerartig angeordneten Holzbaracken. Die Häftlinge, Juden, Sinti und Roma, Asoziale, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Berufsverbrecher und anfangs auch politische Gefangene mussten schwerste Arbeiten z. B. in einem Klinkerwerk verrichten. Die Verpflegung, die hygienischen Bedingungen sowie die Zustände in den Baracken der war katastrophal und absolut unmenschlich. Zu den absolut grausamen Lebensbedingungen kamen noch Prügel und Gewaltorgien der SS-Aufseher und entwürdigende Maßnahmen hinzu.

Die meisten Opfer starben an Krankheiten, Hunger, Unterernährung oder Erschöpfung. Nach Kriegsbeginn kamen auch tausende von russischen Kriegsgefangenen nach Sachsenhausen. Vielen von ihnen starben durch Erschießung oder durch Vergasung (ab 1943) in der sog. Station Z. Im April 1945 wurden ca. 33.000 Häftlinge auf Todesmärsche Richtung Ostsee gebracht – ca. 6.000 Menschen überlebten diesen Marsch nicht. Das Lager Sachsenhausen wurde am 22.04.1945 von der russischen Armee befreit – sie fanden noch ca. 3.000 Häftlinge lebend an.

Die grausige Geschichte von Sachsenhausen ging aber auch nach Ende des 2. Weltkriegs noch weiter. Das Lager wurde von 1945-1950 als Internierungslager der russischen Geheimpolizei NKWD genutzt. Geschätzte 60.000 Menschen, z. T. SS-Angehörige und andere Funktionsträger des Nazi-Regimes, aber auch Gegner des neuen kommunistischen Regimes wurden hier inhaftiert. Aufgrund von Mißhandlungen, Hunger und Krankheiten überlebten 13.000 Menschen den Aufenthalt nicht.

Mehr Infos: http://www.stiftung-bg.de/gums/de/

http://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Sachsenhausen

http://www.dhm.de/lemo/html/wk2/holocaust/sachsenhausen/